True Costs unserer Lebensmittel

Autorin: Ingrid Werner-Berndorfer

Die wahren Verkaufspreise (True Costs) berücksichtigen auch die Kosten, die bei der Produktion zulasten von Klima und Umwelt gehen.
Ingrid Werner-Berndorfer hat sich genauer angesehen, welche Kosten in unseren Lebensmitteln stecken!

 

Ein großer Discounter in Berlin ließ von der Uni Augsburg berechnen, um wie viel Prozent die Verkaufspreise bei Lebensmittel erhöht werden müssten, wenn auch die Kosten einkalkuliert würden, die bislang zulasten des Klimas und der Umwelt gehen.

Welche zusätzlichen Kosten stecken in unseren Lebensmitteln?

  • landwirtschaftliche Emissionen, Energieverbrauch und Landnutzungsänderungen
  • Transport- und Lagerkosten
  • Klimaveränderung oder Böden die zu Schaden kommen (Rodungen, …)
  • Einsatz von Human- und Sozialkapital, damit sind etwa gesundheitliche Schäden durch Pestizide oder das Verschwinden von Traditionen gemeint

Bio schneidet bei den wahren Kosten besser ab!

Bei allen Bio-Lebensmitteln fielen die Preisaufschläge geringer aus, als bei den konventionellen Vergleichsprodukten. Siehe Tabelle:

 

True Costs Lebensmittel

 

Die Wissenschaftler der Uni Augsburg erklärten das vor allem mit folgenden Tatsachen:

  • dem Verzicht von mineralischen Dünger
  • geringeren Einsatz von industriell produziertem Kraftfutter
  • geringer Belastung des Grundwassers
  • der positiven Auswirkung auf das Klima (wenn sich die Qualität der Böden so verbessert, dass diese wieder CO2 speichern können)
  • die biologische Landwirtschaft fördert Biodiversität

Ganzheitlich betrachtet kann man also schlussfolgern, dass nicht etwa BIO-Lebensmittel zu teuer sind, sondern konventionelle zu billig.

Angesichts unserer derzeitigen wirtschaftlichen Situation, die bei vielen von uns durch massive Einkommenseinbußen erschwert ist, möchte ich nicht sagen, dass unsere Lebensmittel zu billig sind.

Aber ein bewusster Einkauf mit saisonalen Lebensmitteln aus der Region (falls es sich finanziell ausgeht in Bio-Qualität), eine Planung was wann gekocht wird und ein Überblick was noch zu Hause ist (zB. in der Gefriertruhe oder der Speisekammer) kann sehr hilfreich sein zu sparen.
Zusätzlich verderben damit weniger Lebensmittel.

Aktuell werden die wahren Kosten von Lebensmittelproduzenten verursacht. Indirekt werden sie aber von den Konsumenten, dem Klima und der Umwelt getragen.

Du bist dem ganzen nicht hilflos ausgeliefert. Letztendlich entscheidest auch du mit deiner Kaufentscheidung was produziert wird!

 

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