Autor: Klartext
Im Zusammenhang mit dem Thema Taschengeld tauchen bei Eltern oftmals und berechtigt viele Fragen auf.
Wie viel ist angemessen?
In welchem zeitlichen Abstand soll das Kind Taschengeld bekommen?
Ab welchem Alter ist es sinnvoll?
Wir widmen uns heute zusätzlich der Frage warum Kinder überhaupt Taschengeld bekommen sollen…
Durch den Umgang mit dem Taschengeld – dem ersten „eigenen“ Geld – lernen Kinder
- Wertgrößen des Geldes kennen (viel/ wenig; teuer/ billig usw.)
- eigene Kaufentscheidungen zu treffen (was kann ich kaufen/ spare ich Geld an, um später einen größeren Kauf tätigen zu können/ welcher Kauf)
- ihre Ressourcen einzuteilen (Geld, das man nicht einteilt, ist schnell ausgegeben)
- zu vergleichen (wie regeln die Familie/ die Freunde das Finanzielle?)
- über den Umgang mit Geld (auch in der Familie) zu reden
Erstes Taschengeld etwa ab dem 6. Lebensjahr
Das erste Taschengeld sollten Kinder etwa ab dem 6. Lebensjahr erhalten, um den Umgang mit Geld sprichwörtlich „begreifen“ zu können.
Je älter Dein Kind wird, desto mehr kann die finanzielle Verantwortung gefördert werden. So kann etwa ab dem 14. Lebensjahr für einige Posten (z.B. Kleidung) ein zusätzliches Fixbudget vereinbart werden.
Unsere Tochter bekommt seit sie 6 ist jeden Freitag 2 Euro von uns. Meistens spart sie es nicht sondern kauft sich bei der nächsten Gelegenheit etwas darum. Ich denke das in diesem Alter 1,50 auch angemessen sind.
Bei Kindern unter 10 Jahren ist die Auszahlung des Taschengelds in Wochenbeträgen besser, da es für das Kind noch schwierig ist, einen ganzen Monat im voraus zu überblicken und finanziell zu verplanen.
Junge Menschen ab 10 – 11 Jahren sind grundsätzlich in der Lage, ihre Ausgaben über den Zeitraum eines Monats hinweg einzuteilen und längerfristig zu planen.
Höhe des Taschengeldes und grundsätzliche Verwendung vereinbaren
Die Höhe des Taschengeldes sollte eurem verfügbaren Budget entsprechen. Andererseits geht es um die Frage, was das Kind mit dem Taschengeld finanziell abdeckt.
Euer Kind sollte die Möglichkeit haben, tatsächlich frei zu entscheiden, was es sich mit dem Taschengeld leistet. Die Kinder sollen über ihr Taschengeld frei verfügen können.
Kritisiert die Käufe Eurer Kinder nicht. Auch Fehlkäufe bringen Erfahrungen. Es hilft den Kindern aber, wenn sie die Eltern bei Problemen mit Kaufhandlungen um Rat fragen können.
Mir fiel es Anfangs vor allem schwer das „Klimbim-Käufe“ meiner Tochter nicht zu kommentieren. Ich bin ihr aber beratend zur Seite gestanden wenn ich zb das Gefühl hatte dass etwas überteuert ist. Trotz allem kauft sie sich am liebsten irgendein – in meinen Augen – Klumpert und lässt es oft nach kurzer Zeit auch wieder links liegen. Und ich atme ein und atme aus…
Keine Sparverpflichtung und kein Vorschuss
Mit dem Taschengeld sollte keine Sparverpflichtung verbunden sein.
Gebt aber auch bei frühzeitig verbrauchtem Taschengeld keinen Vorschuss. Sprecht in diesem Fall mit eurem Kind, um zu ergründen, weshalb das Taschengeld nicht ausreicht. Versucht gemeinsam festzustellen, worum es geht: Bessere Einteilung? Anpassung des Taschengeldes nötig? Zuverdienst durch Übernahme außertourlicher Aufgaben?
Belohnen oder nicht?
Taschengeld ist kein Disziplinierungsmittel, daher soll es unabhängig davon ausbezahlt werden, ob das Kind „brav“ oder „schlimm“ war. Auch soll kein Zusammenhang mit „guten“ oder „schlechten“ schulischen Leistungen (Schulnoten, Prüfungs-ergebnisse…) hergestellt werden.
Einmalige Prämien, etwa für besondere Arbeiten (Auto waschen, Gartenarbeit …) sind natürlich möglich, haben aber mit dem Taschengeld selbst nichts zu tun.
Für Fragen zum Thema Taschengeld steht dir KLARTEXT – Finanzielle Gesundheit zur Verfügung.
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KLARTEXT – finanzielle Gesundheit
hat sich als Präventionsabteilung der Schuldnerberatung Oberösterreich der finanziellen Gesundheit verschrieben.
Seit 1996 Teil der Schuldnerberatung OÖ mit folgenden Ageboten:
– Budgetberatung
– Veranstaltungen
– Infomaterialien für Interessierte und MultiplikatorInnen