Autor: Hannes Schnur

Teil 4 unserer Reihe “Finanzbegriffe einfach erklärt” bringt uns heute zu den Wörtern Bonität –   Kreditkarte –  Stundung –  SEPA Lastschrift und Online-Bezahldienstleister.
Hannes Schnur erklärt:

 

BONITÄT

Wenn du bei der Bank einen Kredit aufnehmen willst, spielt deine Bonität eine wichtige Rolle.
Unter Bonität versteht man die „Zuverlässigkeit“ einer Person (oder eines Unternehmens), den aufgenommenen Kredit vollständig und fristgerecht an die Bank zurückzuzahlen – also um die „Kreditwürdigkeit“.

Die Bonität wird vom Kreditgeber geprüft – je besser die Bonität, desto günstiger werden die Bedingungen für die Kreditvergabe sein.

Die Einstufung der Bonität hängt zum Beispiel ab von:

  • Familienstand – ledig, verheiratet, geschieden, kinderlos oder mit Kind/Kindern
  • Bereits aufgenommene und noch nicht abbezahlte Kredite
  • Aktuelle Schuldensituation
  • Rücklagen bzw. Vermögenswerte
  • Haushaltsrechnung – Einnahmen vs. Ausgaben
  • Art der Berufstätigkeit – befristet oder unbefristet? Freiberuflich, selbstständig oder angestellt?
  • Höhe und Sicherheit des Einkommens
  • Wohnsitz

In Österreich sammelt z. B. der KSV (Kreditschutzverband von 1870) Daten von Banken, die bei ihm Mitglied sind, zu Krediten, Bürgschaften, Ratenzahlungen, aber auch Zahlungsrückständen, Mahnungen und auch reine Anfragen nach Krediten.

KREDITKARTE

Eine Kreditkarte dient dazu, bargeldlos  zu bezahlen, um Buchungen (z. B. bei Onlinekäufen) vorzunehmen oder in Geschäften – auch im Ausland – zu bezahlen.

Bei der Nutzung der Kreditkarte gewährt dir der Kreditkartenherausgeber (Kreditinstitute/Banken) sozusagen einen kleinen, kurzfristigen Kredit, den du monatlich oder in einem festgesetzten Zeitraum zurückzahlen musst. Diese Beträge werden zu einem bestimmten Zeitpunkt  eines Monats (mit Sollzinsen und Gebühren) vom Girokonto des/der KundIn abgebucht.

STUNDUNG

Wenn du in Zahlungsschwierigkeiten bist und eine monatliche Rate (z. B. Kredit, Teilzahlung) nicht bezahlen kannst, solltest du mit dem Gläubiger Kontakt aufnehmen und um eine Stundung bitten.

Darunter versteht man einen Zahlungsaufschub, also eine Ratenpause, bis man wieder Geld für die nächste Rate hat. Dieser Zahlungsaufschub sollte aber nur vorübergehend genützt werden, nicht als Dauerlösung – stattdessen wäre es gut, seine finanzielle Situation durch eine Budgetberatung analysieren zu lassen.

Der Gläubiger kann für die Stundung Zinsen vorschreiben.

SEPA-Lastschrift

Bei der SEPA-Lastschrift gibt der Käufer dem Verkäufer seine Daten und erlaubt ihm, die Geldabbuchung durchzuführen. Der Betrag wird dann vor Erhalt der Ware vom Konto des Kunden abgebucht.
Der Vorteil für den Kunden besteht darin, bei Bestellungen in unterschiedliche Höhe nicht jedes Mal eine eigene Überweisung durchführen zu müssen.
Auch wenn du deine Bankdaten herausgeben musst, gilt dieses Verfahren als sehr sicher. Denn im Falle eines Mangels oder wenn man die Ware nicht erhält, kann der Käufer über seine Bank den Betrag innerhalb von acht Wochen einfach zurückbuchen. Im Anschluss solltest du natürlich mit dem Händler Kontakt aufnehmen um herauszufinden, wie der Fehler beim Versand der Ware behoben werden kann.

 

Online-Bezahldienstleister

Online-Bezahldienste sind mittlerweile eine sehr beliebte und oft genützte Zahlungsmethode. Sie schalten sich zwischen Kunde und Shop, bezeichnen sich als sehr sicher, und sollen Zahlungsvorgänge schnell und unkompliziert abschließen. Die eigenen Bankdaten liegen dabei nur beim Dienstleister, Onlineshops haben darauf keinen Zugriff.

Doch die Nutzung dieser Dienstleister kann auch Nachteile haben:

Wenn Betrüger an das beim Dienstleister hinterlegte Passwort kommen, können sie auch ohne Zugriff auf das Bankkonto an Stelle des Kunden einkaufen.

Konsumentenschützer kritisieren außerdem, dass es bei manchen Anbietern immer wieder zu Schwierigkeiten bei der Zahlungsabwicklung kommt, weil z. B. Zahlungseingänge nicht richtig zugeordnet werden. Dann scheint die Rechnung als nicht bezahlt auf und die Firma beauftragt ein Inkassobüro mit der Eintreibung der Forderung.

Achtung! Beim Online-Shopping gibst du deine Kontakt- und Bankdaten preis! Wenn du also mit einem Online-Bezahldienstleister bezahlt, erlaubst du dem Zahlungsdienstleister, 30 Tage rückwirkend alle Kontobewegungen deines Kontos abzufragen. Diese Daten verwendet der Zahlungsdienstleister um festzustellen, ob eine gute Bonität (siehe oben) besteht.

Grundsätzlich gilt: Die sichersten Zahlungsmethoden beim Online-Kauf sind die SEPA-Lastschrift oder der Kauf auf Rechnung direkt beim Händler.

 

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