Autorin: Kathrin Ganglberger
Geld und Liebe, geht das zusammen? Eine praktische Lösung für Paare kann das 3-Konten-Modell sein.
Kathrin Ganglberger erklärt was es damit auf sich hat:
Wer kennt es nicht, das leidige Thema Geld in einer Beziehung.
Wenn es erstmalig finanziell „zu zwicken“ anfängt, steht bei vielen Paaren Streit am Programm.
Bei vielen fängt es mit der Karenzzeit an. Andere spüren die Nachwirkungen der Pandemie: Kurzarbeit, Jobverlust, etc.
Bei manchen spielen alte Muster wie „der Mann bringt das Geld nach Hause“ hinein. Die bequeme 50:50-Variante funktioniert leider tatsächlich nur, wenn beide auch gleich viel verdienen. Da meistens aber Frauen die Care-Arbeit machen und somit reell weniger am Konto haben, ist ein Ungleichgewicht vorprogrammiert.
Es entstehen Schuldzuweisungen: „Du kannst einfach nicht mit Geld umgehen, selber Schuld!“
und Neidgedanken „Ich kann mir überhaupt nichts gönnen und du shoppst ständig im Internet!“
Die Emotionen kochen schnell hoch.
Irgendwann kommen viele Paare wir an einen Punkt an dem sie bei jedem noch so kleinen Geldthema streiten.
Wer zahlt was?
Wer zahlt mehr?
Wieso kaufst du dir schon wieder was?
Und wieso kaufst du dir DAS????
Im besten Fall bemerkt ihr als Paar früh genug, dass ihr euch nun doch intensiver mit euren Finanzen auseinandersetzen müsst.
Für viele kann eine Budgetberatung eine Lösung sein. Eine Außensicht von jemand unabhängigen, von jemandem, der euch als Paar nicht verurteilt oder bewertet, wo das Thema Geld nicht mit Scham behaftet sein muss.
Wir lernten dort das 3-Konten-Modell kennen und lieben, es ist ein einfache Methode um das Thema Geld in der Partnerschaft möglichst gleichwertig zu lösen.
Wie funktioniert das 3-Konten-Modell?
Es gibt 3 Konten:
– ein gemeinsames Konto und
– zwei „Privatkonten“ für jeden Partner
Auf das gemeinsame Konto kommen ALLE Zahlungseingänge:
Lohn, Familienbeihilfe, Geldgeschenke, Sparbucherlöse, Verkaufserlöse, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und sonstige Beihilfen.
Von diesem Konto gehen auch ALLE Zahlungen weg:
Fixkosten wie Miete oder Kreditraten, Urlaub, Kindersachen, Lebensmittel, Hygieneartikel, Auto, etc.
Und dann gibt es die beiden „Privatkonten“ für jeden Partner.
Monatlich wird ein Fixbetrag auf die beiden Privatkonten vom gemeinsamen Konto überwiesen.
Von diesem Konto werden sämtliche „Privatvergnügen“ bezahlt, zb das eigene Hobby oder Shoppingtripps oder zb auch die Verpflegung während der Arbeitszeit.
Wer wieviel auf das Privatkonto bekommt könnt ihr selbst entscheiden.
Wir haben außerdem die beiden Privatkonten bewusst getrennt, das heißt, ich habe keinen Einblick und auch keinen Zugriff auf das Konto meines Mannes und umgekehrt. So kann erst gar kein Neid oder Unmut entstehen – ein bisschen finanzielle Privatsphäre braucht jeder Mensch.
Anhand einer Einnahmen-Ausgaben-Liste könnt ihr ermitteln, wieviel Geld auf welches Konto kommt.
Wenn ihr Hilfe brauchst, meldet euch zu unserer kostenlosen Budgetberatung an. Manchmal hilft ein Bick von Außen um eine verzwickte Situation aufzulösen.
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Kathrin Ganglberger, Sozialarbeiterin, Theaterpädagogin, CliniClownin, Mutter von 2 Kindern.
Sie bloggt über Nachhaltigkeitsthemen, Familie und Finanzfragen ganz allgemein.
Kathrin ist seit 2015 bei KLARTEXT – Finanzielle Gesundheit und dort Trainerin und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.