Autorin: Ingrid Werner-Berndorfer

In Teil 2 unserer DIY Reihe für den Garten befasst sich Ingrid Werner-Berndorfer mit Kräutern für die Fensterbank.

 

Die Tage werden länger und endlich macht sich die Fühlungsluft bemerkbar. Es ist jedes Jahr wieder ein Neubeginn, eine großartige neue Entfaltung der Natur. So erwachen auch unsere Lebensgeister immer mehr.
Bewegung in der frischen Luft, Sonnenlicht tanken und die gesunde Ernährung unterstützen uns  der „Frühjahrsmüdigkeit“ vorzubeugen.

Sehr viele Vitamine, Spurenelemente und Mineralien sind in unseren Küchenkräutern enthalten. Das tolle ist, sie passen zu jedem Ernährungstyp – egal ob man sich mit oder ohne tierische Produkte ernährt.
Wer keinen Balkon oder Garten hat kann Kräuter sogar aufs Fensterbrett stellen.  Es sollte jedoch auf die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzen bzgl. Licht und Wärme geachtet werden. 

 

Kresse

Die kleinen aromatischen Blättchen der Kresse lassen sich besonders leicht kultivieren und das Beste ist, dass sie sehr schnell wächst und in wenigen Tagen  geerntet werden kann.

Im Haus kann Kresse ganzjährig angebaut werden. Es genügt ein leerer Eierkarton oder ein kleiner Topf mit etwas sandiger Aussaaterde. Die Samen nicht zu eng aussäen und etwas andrücken (keine Erde darüber streuen) mit einer Sprühflasche die Saat und den Untergrund anfeuchten– fertig! Regelmäßig feuchten halten (1-2-mal am Tag).
Bitte keine Staunässe, sonst bildet sich Schimmel.

Kresse ist auch ideal mit Kindern zum Anbauen.  Die Kinder können beim Wachsen „fast zusehen“, sie können das Besprühen übernehmen und schon nach wenigen Tagen kann die Ernte erfolgen. Außerdem schmecken selbstgezogene Kräuter immer am besten!

Bist du noch auf der Suche nach einer tolle Deko für den Ostertisch?
Dazu kann man die Kresse Samen in eine halbe Eierschale oder einen Eierbecher säen. Falls keine Anzuchterde vorhanden ist, kann diese  sogar durch Watte, ein Blatt Küchenrolle oder ein Pflanzvlies ersetzt werden.

 

 

 

Schnittlauch

Die grünen Stängel sind in unserer heimischen Küche einfach nicht wegzudenken. Schnittlauch lässt sich auch selbst mit Samen ziehen, dazu musst du beachten, dass oft einige Monate bis zur Ernte vergehen. Einfacher ist es, falls vorhanden, den Wurzelstock von einer älteren Schnittlauchpflanze zu teilen und so zu vermehren (siehe unten).

Wenn du diese Möglichkeit nicht hast oder nicht so lange warten möchtest, kannst du auch einen erntefertigen Schnittlauchstock kaufen.

Beachte dazu folgendes:

  • Kaufe nur Pflanzen die gesund und kräftig aussehen
  • am Besten in Bio-Qualität und
  • wenn möglich in einem Fachgeschäft

Oft sind Kräuter die wir im Supermarkt kaufen können weniger „robust“ und müssen schnell abgeerntet werden, bevor die Pflanze das zeitliche segnet.

Auf der Fensterbank mag es der Schnittlauch hell und luftig, zB. wo du im Sommer das Fenster öffnest. Er fühlt sich auch auf dem Balkon sehr wohl.

Schnittlauch braucht viel Wasser und Nährstoffe. Daher den Schnittlauch gelegentlich mit Flüssigdünger düngen.

Tipp: Schnittlauch ist nicht sehr konkurrenzstark und sollte daher immer allein in einem Topf und nicht mit anderen Kräutern zusammen in einem Pflanzgefäß wachsen!

Wie kannst du Schnittlauch überwintern:
Die Pflanze des Schnittlauchs zieht im Winter ein und treibt im nächsten Frühjahr aus. Für die Pflanze ist es wichtig, diese Kältephase im Winter zu haben.

  • Schneide alle Halme etwa im November zurück
  • Jetzt kannst du den Wurzelstock teilen und ihn in frische, sauber Töpfe mit torffreier Erde oder Erde- Sandgemisch einpflanzen. Wichtig ist, dass du ihn in der Kälte für mehrere Wochen, an einem trockenen und schattigen Platz, offen liegen lässt.
  • Nach etwa vier Wochen und einigen Nächten mit Nachtfrost stelle den Topf mit dem Wurzelstock an einen hellen Platz in die Wohnung
  • Den Schnittlauch wie gewohnt pflegen und gießen
  • Nach etwa vier Wochen kannst du zum ersten Mal wieder ernten

 

 

Petersilie

Die leckere Petersilie gehört zu den beliebtesten Kräutern überhaupt. Der Geschmack des Krautes verfeinert viele Gerichte. Obendrein ist Petersilie leicht selbst anzubauen und gedeiht mit der richtigen Pflege zu einer kräftigen Pflanze auf der Fensterbank oder im Kräuterbeet.

Das Kraut bevorzugt helle, halbschattige Standorte und mag durchlässige Böden. Staunässe verträgt Petersilie nicht! Die Pflanze ist zweijährig und übersteht im Beet auch leichten Frost. Im Topf kann sie auch auf dem Fensterbrett überwintern.

Wer Petersilie aussät, sollte etwas Geduld haben und so funktioniert es:

  • Die Petersiliensamen über Nacht in lauwarmem Wasser quellen lassen – damit sie schneller keimen.
  • Das Ablaufloch am Boden eines kleinen Topfes mit einer Tonscherbe oder einer Muschel abdecken. So kann das Gießwasser besser ablaufen.
  • Den Topf mit Blumen- oder Aufzuchterde füllen.
  • Nun die eingeweichten Petersiliensamen als dünne Schicht auf der Erde verteilen.
  • Im besten Fall den Abstand zwischen den einzelnen Samenkörnern vergrößern. (Mit einem Schaschlikspieß lassen sich die Samenkörner vorsichtig auseinanderschieben).
  • Nun eine dünne Schicht von ca. 1 cm Blumenerde auf den Samenkörnern verteilen und diese vorsichtig festdrücken. Petersilie ist ein Dunkelkeimer, die Samen dürfen also nicht dem Licht ausgesetzt sein.
  • Die Erde nun gut mit einer Sprühflasche mit Wasser durchfeuchten. Diesen Vorgang jeden Tag wiederholen, die Erde darf in der Keimungsphase nicht austrocknen.
  • Bis sich die ersten grünen Spitzen aus der Erde schieben, kann es allerdings drei oder vier Wochen dauern.
  • Sind die Keimlinge fünf Zentimeter hoch, können Sie auf einzelne Töpfe vereinzelt oder ins Freiland gesetzt werden.
  • Das Küchenkraut braucht eher weniger Nährstoffe. Der in der Aufzucht- oder Blumenerde enthaltene Dünger reicht in der Regel aus.
  • Petersilie ist nicht recht gut geeignet für Mischkultur. Sie mag Ihresgleichen nicht und möchte auch sonst nicht neben anderen Doldenblütlern stehen, also z.B. Karotten, Dill, Sellerie, Fenchel oder Kerbel. Man sollte auch nie Salat und Petersilie zusammenpflanzen.

 

Tipps für die richtige Ernte:

  • Immer nur von den äußeren Trieben Blätter entfernen.
  • Das Herz der Petersilie, also die Triebe in der Mitte der Pflanze unbedingt stehen lassen. Von hier aus wird das Wachstum immer neuer Triebe angeregt.
  • Im besten Fall immer nur einige wenige Stängel abschneiden, damit die Petersilie neu austreiben kann. Ein Radikalschnitt kann die Pflanze schwächen.

Wichtiger Hinweis: Bitte beachte, dass während und nach der Blüte (ab Juni/ Juli) nicht mehr geerntet werden soll. In dieser Zeit beginnt die Petersilie zu blühen und bildet dadurch das giftige Apiol. Dieser Giftstoff kann allergische Reaktionen auslösen. Eine zu hohe Dosis kann Nieren- und Leberschäden verursachen.

 

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